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Komplettsanierung vs. Teilsanierung – Was lohnt sich wann?
Sanierungen gehören zu den anspruchsvollsten Bauprojekten überhaupt. Ob Altbau aus dem 19. Jahrhundert oder Gebäude aus den 1980ern: Früher oder später stehen Eigentümer vor der Frage, ob eine umfassende Komplettsanierung oder eine gezielte Teilsanierung sinnvoller ist. Die Entscheidung hängt nicht nur vom Budget ab, sondern auch von der vorhandenen Bausubstanz, den langfristigen Wohnzielen, der Energieeffizienz und möglichen Förderungen.
Als Bauunternehmen mit langjähriger Erfahrung in Niederösterreich sehen wir, wie viel Geld, Zeit und Nerven sich Bauherren sparen können, wenn diese Entscheidung auf einer fundierten Analyse basiert.
1. Was ist eine Komplettsanierung?
Bei einer Komplettsanierung wird ein Gebäude ganzheitlich modernisiert. Typische Maßnahmen sind:
- Erneuerung von Dach, Fassade und Fenstern
- Sanierung oder Austausch der Haustechnik (Heizung, Sanitär, Elektro)
- Innenausbau inkl. Böden, Wände, Decken
- Anpassungen am Grundriss oder an tragenden Bauteilen
- Bei Bedarf: Abdichtungen, Fundamentverstärkungen oder energetische Verbesserungen
In vielen Fällen wird die Immobilie dabei bis auf den Rohbauzustand zurückgeführt.
Vorteile einer Komplettsanierung:
- Gebäude technisch wie neu – vergleichbar mit einem Neubau, aber oft günstiger und mit Erhalt des Charakters
- Maximale Energieeffizienz: Kombination aus Dämmung, neuen Fenstern und moderner Heiztechnik senkt die Energiekosten drastisch
- Förderungen: Für umfassende Sanierungen gibt es in Niederösterreich und auf Bundesebene deutlich höhere Zuschüsse
- Langfristige Lösung: Keine stückweisen Sanierungen mehr nötig, sondern eine einheitliche Modernisierung
- Wertsteigerung: Immobilien mit Komplettsanierung erzielen am Markt deutlich höhere Preise
Nachteile:
- Hohe Investition (ca. 1.200–2.000 €/m² in Österreich)
- Längere Bauzeit – je nach Umfang mehrere Monate
- Bewohnung oft nicht möglich – Zwischenlösung (z. B. Mietwohnung) erforderlich
2. Was ist eine Teilsanierung?
Teilsanierungen sind gezielte Eingriffe, die einzelne Bereiche betreffen. Beispiele:
- Dachsanierung (z. B. bei undichten Stellen oder fehlender Dämmung)
- Fenstertausch für bessere Wärmedämmung
- Heizkesseltausch oder Umstieg auf Wärmepumpe
- Badsanierung für mehr Komfort
- Fassadenanstrich oder Dämmung einzelner Flächen
Vorteile einer Teilsanierung:
- Deutlich geringere Kosten im Vergleich zur Komplettsanierung
- Kurze Bauzeit, oft nur wenige Tage oder Wochen
- Teilweise während Bewohnung möglich, ohne großen Auszug
Nachteile:
- Unterschiedliche Standards im Gebäude – Alt und Neu nebeneinander
- Folgekosten: Bereiche, die nicht saniert wurden, verursachen später zusätzlichen Aufwand
- Energieeinsparung begrenzt, da nur Teile optimiert werden
3. Entscheidungskriterien – was ist sinnvoll?
Die richtige Wahl zwischen Komplett- und Teilsanierung hängt von mehreren Faktoren ab:
- Bausubstanz: Bei statischen Schäden oder durchgehender Feuchtigkeit ist eine Komplettsanierung meist unumgänglich.
- Budget: Teilsanierungen schonen kurzfristig die Finanzen, Komplettsanierungen sparen langfristig.
- Nutzungsperspektive: Wer plant, das Gebäude langfristig selbst zu bewohnen, profitiert oft mehr von einer Komplettsanierung. Bei geplantem Verkauf reicht manchmal eine optische und energetische Teilsanierung.
- Fördermöglichkeiten: Österreich fördert Komplettsanierungen stärker (z. B. Wohnbauförderung, klimaaktiv).
- Zeitfaktor: Teilsanierungen lassen sich schneller umsetzen, Komplettsanierungen verlangen mehr Geduld.
4. Rechtliche Aspekte
In Niederösterreich gelten bei umfangreichen Sanierungen oft dieselben Pflichten wie beim Neubau (§ 14 NÖ Bauordnung). Dazu zählen:
- Baugenehmigungen (bei statischen Eingriffen oder größeren Änderungen)
- Energieausweis-Pflicht bei umfassender Sanierung oder Verkauf
- Einhalten von Brandschutz und OIB-Richtlinien
5. Kostenbeispiele (2025)
| Maßnahme | Kostenbereich (€ pro m²/Einheit) | Bemerkung |
|---|---|---|
| Komplettsanierung | 1.200 – 2.000 €/m² | Je nach Ausbauqualität |
| Dachsanierung | 200 – 300 €/m² | inkl. Dämmung |
| Fenstererneuerung | 500 – 900 € pro Fenster | 3-fach-Verglasung |
Heizungsmodernisierung | 10.000 – 25.000 € | Wärmepumpe teurer |
| Fassadendämmung | 150 – 200 €/m² | EPS oder Mineralwolle |
6. Zeitplan-Beispiel Komplettsanierung (150 m² EFH)
| Phase | Dauer |
|---|---|
Bestandsanalyse & Planung | 4–6 Wochen |
Genehmigungsverfahren | 6–8 Wochen |
Rückbau & Rohbauarbeiten | 3–5 Wochen |
Haustechnik & Dämmung | 4–6 Wochen |
| Innenausbau | 6–8 Wochen |
Abschluss & Abnahme | 1 Woche |
Fazit – mit professioneller Planung richtig entscheiden
Die Frage „Komplett- oder Teilsanierung?“ lässt sich nicht pauschal beantworten. Klar ist: Wer sein Gebäude langfristig nutzen will, spart mit einer durchdachten Komplettsanierung in Summe häufig mehr Geld, Zeit und Energie. Eine Teilsanierung wiederum ist ideal, wenn einzelne Schwachstellen behoben oder kurzfristige Verbesserungen erzielt werden sollen.
Bei Grabenweger Bau legen wir besonderen Wert auf eine gründliche Bestandsanalyse und eine transparente Kostenplanung. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir maßgeschneiderte Sanierungskonzepte – von der kleinen Teilsanierung bis zur Komplettmodernisierung mit Förderberatung.
So wird aus einer Sanierung nicht nur eine Baustelle, sondern eine nachhaltige Investition in die Zukunft.
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